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Die Ruine der St. Andreaskirche bei Elbingerode kann man heute wieder aufsuchen, eigentlich ist es mehr ein Ruinenplatz, den von der St. Andreaskirche sind nur wenige Reste vorhanden.
Um 1870 wurde sie dem Vergessen entrissen durch die Forschung nach der Königspfalz Bodfeld.
Jahrhundertelang war die Geschichte des alten Königshofs Bodfeld vergessen. Die Natur hatte sich den ehemaligen Platz des Königshofs zurückerobert und so lag auch der genaue Standort im Dunkel der Zeit. Doch es waren 17 Königsaufenthalte in der Geschichte verzeichnet.
So begann die Geschichtsforschung im 19. Jahrhundert diesen Jagdhof wieder zu suchen. Er sollte laut alten Aufzeichnungen auf der Elbingeröder Hochfläche sein. Historikern, Bausachverständigen und Archäologen versuchten den Standort des Jagdhofs Bodfeld zweifelsfrei zu bestimmen. 1870 fand man dann schließlich einige baulichen Reste des alten Königshofs Bodfeld.
Bei diesen archäologischen Grabungsarbeiten fand man auch die alte Hüttensiedlung Lüttgen-Bodfeld. Hier konnte durch montanarchäologische Funde nachgewiesen werden, dass bereits im frühen Hochmittelalter auf der Elbingeröder Hochfläche Eisengewinnung und -verhüttung betrieben wurden. Die Bedeutung dieser Region für die Ottonen wird durch diese bergbauliche Industrie verstärkt, denn die Ottonen führten Krieg gegen die einfallenden Horden der Hunnen. Und genau dort auf der Elbingeröder Hochebene, auf dem Papenberg fanden die Archäologen die Grundmauern der St. Andreaskirche und legten diese frei.
Der genaue Standort dieses ehemaligen Kirchplatzes liegt nur etwa 2,5 km südsüdwestlich von Elbingerode am Papenbach. Dieser Bach mündet in die Bode ein. Der östliche Hang des Papenbachtales ist heute mit einem Fichtenwald bepflanzt, früher waren hier Bergwiesen. Auf einer Lichtung steht der abgerundete trapezförmige Steinwall von etwa 40 – 45 m Durchmesser. In diesem Steinwall befand sich die St. Andreaskirche, von der heute nur Reste übrig sind. Der Steinwall ist von zwei Toren durchbrochen.
Die Kirche hatte eine Länge von etwa 25 m und eine Briete von etwa 9 m. Das Kirchenschiff war etwa 18 m lang mit einer Mauerstärke von 0,87 m. Auch die Maße des Chores konnten bei den archäologischen Untersuchungen ermittelt werden. Die Länge wurde mit 7,45 m und die Breite mit 6,86 m gemessen. Das Altarfundament im Chorraum hatte einen quadratischen Querschnitt und misst 1,46 m an den Seiten.
Laut den Archäologen soll sich zwischen Kirchenschiff und Chor ein Triumphbogen beide Räume verbunden haben. Der Eingang zum Kirchenschiff befand sich an der nordseite des Gebäudes und ein zweiter an der Südseite des Chores. Die Mauer bestanden aus Kalk- und Granitsteinen und zum Teil aus bearbeitetem Blankenburger Sandstein.
Der deutsche Prähistoriker Walter Nowothnig vermutet auf Grund des archäologischen Baubefundes und im Vergleich zu West- und Süddeutschen Kleinkirchen, dass die St. Andreaskirche bereits im 8./9. Jahrhundert errichtet wurde.
Der massive Ringwall um die Kirche, der auch für eine Schutzfunktion der Gebäudeanlage spricht, vereinbart sich mit einer karolingischen Gründung von fränkischen Kirchen.
1258 legt ein Ablassbrief des Bischofs Volrad von Halberstadt ein kletztes geschichtliches Zeugnis der St. Andreaskirche ab. Damals war das Dorf bereits wüst, nur die Kirche lag noch einsam auf der Elbingröder Hochfläche. Im Hochmittelalter führte ein Wallfahrtsweg (Trockenweg oder Trogweg) zur St. Andreaskirche. Sie diente auch als Wallfahrtskirche, wie aus geschichtlichen Quellen des Bistums Halberstadt hervorgeht.