Michael-Prätorius-Orgel in der St. Martinikirche in Halberstadt

Martiniplan, 38820 Halberstadt
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Michael-Prätorius-Orgel in der St. Martinikirche in Halberstadt

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Die Michael-Prätorius-Orgel befindet sich in der St. Martinikirche in Halberstadt. Diese Kirche hat eine mächtige Doppelturmanlage und ist weithin sichtbar zusammen mit der Liebfrauenkirche und dem Dom.

Die St. Martinikirche ist eine gotische Hallenkirche aus dem Hochmittelalter und wurde im Jahr 1186 erstmals in Urkunden erwähnt.

Das Abenteuer in der Übersicht

Geschichte der St. Martinikirche

Die St. Martinikirche sollte ein Gegenpol zum bischöflichen Zentrum um den Halberstädter Dom darstellen. Ihr Bau wurde von den Bürgern der Stadt finanziert. Die beiden Türme der St. Martinikirche dienten zu dieser Zeit auch als Wachtürme. Das Kirchengebäude war Eigentum der Stadt. 1945 wurde die St. Martinikirche beim Bombenangriff auf die Stadt durch alliierte Flugzeuge  teilweise zerstört, nach dem 2. Weltkrieg bis 1954 wieder aufgebaut.

Bau und Ausstattung der St. Martinikirche

In den Jahren zwischen 1250 und 1350 wurden der Hauptchor und die Nebenchöre sowie das Hauptschiff errichtet. Die St. Martinikirche ist ein sakraler Bau, dessen Werte im Inneren verborgen sind. Der barocke Altar vom Holzschnitzer Tile Zimmermann stammt aus dem Jahr 1696.

Michael-Prätorius-Orgel

Und die heute sogenannte Michael-Prätorius-Orgel ist die klanggewaltigste der Welt. Sie zählt zu den größten und schönsten Orgeln!

In Auftrag gegeben hat diese Orgel der Bischof Heinrich Julius um 1600 für sein Renaissance- und Residenzschloss Gröningen. In der kleinen Schlosskapelle war sie das Prestigestück höfischer Repräsentation im Zeitalter der Reformation.

Das Instrument wurde vom Halberstadter Orgelbaumeister David Beck erbaut und vom Hofkapellmeister Michael Prätorius bespielt, daher hat sie heute auch ihren Namen Michael-Prätorius-Orgel. Diese Orgel gilt als ein Weltwunder der Orgelbaukunst.

Michael-Prätorius-Orgel zieht in die St. Martinikirche

Nachdem das Schloss Gröningen zu Beginn des 18. Jahrhunderts an Bedeutung verlor und aufgegeben wurde, erteilte König Friedrich II. im Jahre 1770 den Befehl, die Orgel abzubauen und in die St. Martini Kirche Halberstadt umzusetzen.

Zahlreiche Umbauten und Veränderungen erfolgten im Laufe der Jahrhunderte. 1837 baute der Orgelbauer Friedrich Schulze das Pfeifensystem so um, dass  für das Rückpositivwerk und für dessen Gehäuse kein Raum mehr war. Da das Rückpositivgehäuse aber von so außergewöhnlicher Schönheit war verwendete der Orgelbauer Schulze es in der Harslebener Kirche weiter.

Neben der Tangermünder Scherer-Orgel in der St. Stephanskirche in Tangermünde ist die Michael-Prätorius-Orgel die künstlerisch wertvollste Orgel in Deutschland. Durch ihre Klangfülle und -vielfalt wird sie als weltweites Novum angesehen.

59 Klangvariationen der Michael-Prätorius-Orgel

Die Register Michael-Prätorius-Orgel bieten 59 Klangvariationen und stoßen damit an die Grenze der künstlerischen Beherrschbarkeit durch den Organisten.

Es gibt zahlreiche Bestrebungen die „Michael-Prätorius-Orgel“ zu restaurieren und in den Ursprungszustand vor den Umbauten durch den Orgelbauer Schulze zurückzuversetzen. Auch das schöne Rückpositivgehäuse aus der Kirche in Harsleben soll wieder in den Gesamtwerkaufbau integriert werden.