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Eine Einleitung, die ein Vers eines lyrischen Werkes sein könnte – Itelteich & Himmelreich. Ist es aber nicht, sondern ein Naturgebiet, das zur niedersächsischen Gemeinde Walkenried gehört.
Es ist etwa 120 Hektar groß und Bestandteil des FFH-Gebiets (Fauna-Flora-Habitatrichtlinie) „Gipskarstgebiet bei Bad Sachsa“. Im Osten grenzt es an das Naturschutzgebiet „Juliushütte“, im Westen an das Naturschutzgebiet „Gipskarstlandschaft Bad Sachsa und Walkenried“.
Das Naturgebiet Itelteich liegt südöstlich von Walkenried und südwestlich von Ellrich. Geologisch gehört das Gebiet zum Walkenrieder Zechsteinhügelland, das Bestandteil des Südharzer Zechsteingürtels ist. Dieses Naturgebiet umfasst den namensgebenden Itelteich, die Itelklippen, das Gipsmassiv „Himmelreich“ mit der Himmelreichhöhle und den Pontelteichen sowie weitere kleine Teiche. Es ist geprägt von Laubwäldern, vorrangig Rotbuchenwald, aber auch Ahorn, Eschen und Linden bilden einen vielfältigen Laubmischwald.
Der im nordwestlichen Teil des Naturgebietes gelegene Itelteich ist der größte von 50 Teichen – einstmals sollen es an die 365 Teiche gewesen sein – die im Mittelalter von Zisterziensermönchen des Klosters Walkenried angelegt wurden. Sie dienten sowohl der Melioration, wie auch der klösterlichen Fischzucht. Das etwa 500 m lange und 180 m breite Gewässer ist ein recht flacher Stauteich, der jedoch einen Erdfall einschließt. Gespeist wird der Teich von verschiedenen Karstquellen und ein Teil seines Wassers stammt auch aus der westlich verlaufenden Wieda. Das Wasser fließt nach Osten über eine Schwinde ab und tritt rund 690 Meter weiter östlich aus einem Felsspalt, dem „Gänseloch“ an den Pontelteichen wieder zutage.
Östlich des Itelteiches schließt sich das Gipsmassiv „Himmelreich“ an. Es besteht im Wesentlichen aus stark verkarstetem Anhydrit. Die abgeflachte Kuppe des Himmelreichs wird als vorchristliche Kultstätte angesehen und im Volksmund Hexentanzplatz genannt. Der ist ein beliebtes Wanderziel innerhalb des Naturgebiet Itelteich und belohnt den Wanderer mit einem herrlichen Blick auf Ellrich sowie das südöstliche Harzvorland. Von Osten und von Westen schneiden zwischen Itelteich und Pontelteich zwei talähnliche Hohlprofile tief in das Karstmassiv des Himmelreiches ein.
Diese natürliche Gegebenheit wurde 1868 genutzt, um die Gleise der Eisenbahnlinie Northeim-Nordhausen dort zu verlegen. Den beide Täler trennenden Rücken sollte ein Tunnel von 268 m Länge durchstoßen. Bei diesen Tunnelbauarbeiten wurde ein riesige Karsthöhle entdecket. Der entdeckte große Hohlraum, den man Himmelreichhöhle genannt hat, lässt mit 170 m Länge, 85 m Breite und 15 m Deckenhöhe alle vergleichbaren natürlichen Räume in deutschen Mittelgebirgen weit hinter sich. Leider ist die Himmelreichhöhle durch den Tunnelbau wieder verschlossen worden und daher nicht zugänglich.
Das Himmelreich fällt zum Itelteich sowie in Richtung der Pontelteiche steil ab. Der zum Südostufer des Itelteichs abfallende Bereich heißt „Itelklippen“ und wird als Naturdenkmal ausgewiesen. Diese bestehen aus mehreren, rund 50 Meter hohen und fast senkrecht abfallenden Felsklippen.
Durch das Naturgebiet führen mehrere Wanderwege, darunter ein Teilstück des Karstwanderweges und des Kaiserweges.