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Das Blumenau Museum in Hasselfelde gedenkt einem Pionier und Auswanderer, der sein Glück 1850 in Brasilien suchte und dort die Stadt Blumenau gründete. Dem Leben von Dr. Hermann Blumenau ist das seit 1997 bestehenden Museum gewidmet.
1992 gründeten interessierte Bürger aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und aus Blumenau die Blumenau-Gesellschaft e.V. – eine Interessengemeinschaft zur Pflege von Kulturbeziehungen zwischen Blumenau und dem deutschsprachigen Territorium Europas.
Hermann Bruno Otto Blumenau wurde am 26. Dezember 1819 als sechstes Kind eines Forstbeamten in Hasselfelde geboren. Nach dem Schulabschluss absolvierte Blumenau eine Ausbildung zum Apotheker. Anschließend schrieb er sich an der Universität Erlangen ein, studierte Chemie und Philosophie und promovierte. Während seiner Studien lernte er die Naturforscher Carl Friedrich Philipp von Martius und Alexander von Humboldt kennen und wurde durch sie für Brasilien interessiert. Der brasilianische Generalkonsul lud Blumenau zu einer 2-jährigen Studienreise nach Brasilien ein. Blumenaus Leidenschaft für Brasilien war entfacht!
Die Mitte des 19. Jahrhunderts war in Deutschland wirtschaftlich sehr schwierig. Viele Deutsche verließen das Land um ihr Glück in Amerika zu suchen. Auch Brasilien wurde ein beliebtes Ziel für deutsche Auswanderer. Aus diesem Grund beschloss 1848 die Gesellschaft zum Schutz der deutschen Auswanderer in Südbrasilien, mit Sitz in Hamburg, eine deutsche Kolonie zu gründen. Ort der Gründung sollte das brasilianische Bundesland Santa Catarina sein. Und die Leitung des Projektes wurde Dr. Herman Blumenau übertragen.
Am 02.September 1850 landete eine Gruppe von siebzehn deutschen Einwanderern, unter Leitung Blumenaus, an der Mündung des Velha-Flusses, einem Nebenarm des Itajaí-Acú. Diese Pioniere sollten das Land in Besitz nehmen, das die kaiserliche Regierung Dr. Blumenau zugesprochen hatte. Die Kolonie hatte anfangs große Schwierigkeiten, da zugesagte Unterstützung aus Deutschland ausblieb.
1859 beschloss Blumenau, die Kolonie der brasilianischen Krone zu übergeben, was am 13. Januar 1860 per Unterschrift besiegelt wurde. Dr. Blumenau wurde zum Kolonie-Direktor berufen. Im Jahr 1880 wurde die Kolonie zur Stadt ernannt und Blumenau dessen erster Bürgermeister. Bereits 1884 ging Dr. Blumenau nach Deutschland zurück und lies sich in Braunschweig nieder, wo er 1899 starb und bestattet wurde.
Heute ist Blumenau eine brasilianische Großstadt mit 320.000 Einwohnern. Die Stadt mitten im Urwald besticht durch Ihre Unterschiede zwischen deutsch-geprägtem Stadtbild und umgebender Landschaft. Kirchen, Gebäude und Parkanlagen spiegeln die übernommene Kultur wieder. Die Blumenauer Küche hat Ihren Ursprung in Rezepten, die Deutsche mitbrachten.
Das jährliche Oktoberfest ist eines der größten Volksfeste Brasiliens und kultureller Höhepunkt in Blumenau. Zum Gedenken an den Stadtgründer wurden 1974 dessen Gebeine in Braunschweig exhumiert und nach Blumenau überführt, wo ein Mausoleum errichtet wurde.
Eine weitere Ehrung wurde Dr. Blumenau 1992 zu Teil. Interessierte Bürger aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und aus Blumenau gründeten die Blumenau-Gesellschaft e.V. – eine Interessengemeinschaft zur Pflege von Kulturbeziehungen zwischen Blumenau und dem deutschsprachigen Territorium Europas.
Und letztendlich gibt es seit 1997 ein Blumenau-Museum in der Geburtsstadt Blumenaus, in Hasselfelde. Das Blumenau-Museum ist zusammen mit der Heimatstube im Haus des Gastes, untergebracht.