Die St. Sixtus Kirche in Ermsleben

Siederstraße 37, 06463 Falkenstein/Harz
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Die St. Sixtus Kirche in Ermsleben

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Die St. Sixtus Kirche  steht in Ermsleben, der Ort gehört zur Stadt Falkenstein am nördlichen Harzrand.

Das Grundwort „leben“ im Ortsnamen lässt auf eine Gründung durch die Warnen und Angeln zu Beginn des 6. Jahrhunderts schließen.

Das Abenteuer in der Übersicht

Predigen in der St. Sixtus Kirche in Ermsleben

Im Zuge der Christianisierung durch Karl den Großen im Jahre 800 wurde Ermsleben dem Bistum Halberstadt zugeordnet. Bischof Haymo von Halberstadt, der das Bistum im Jahr 840 übernahm, soll bereits in einer Kirche in Ermsleben gepredigt haben. Im Mittelalter wurden Kirchen selten an neuen Standorten errichtet, sondern durch Erweiterung oder Neubau auf bereits vorhandenem Gelände ausgebaut. Daher lässt sich vermuten, dass der ursprüngliche Kirchenbau auf dem heutigen Standort der St. Sixtus Kirche stand.

Obwohl die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erst im Jahr 1045 erfolgte, wurde die St. Sixtus Kapelle erst 1296 erwähnt. Allerdings ergaben bauarchäologische Untersuchungen an der Kirche, insbesondere an den Grundmauern des Turmes und des Chores, Befunde aus dem 10. und 11. Jahrhundert. Der gesamte untersuchte Fundkontext deutet darauf hin, dass die Kirche im Kern um 1170 erbaut wurde. Ursprünglich verfügte sie über eine Apsis und eine Krypta, einen schmalen rechteckigen Querbau und ein schmales Kirchenschiff. Im 12. Jahrhundert begann der Bau seitlicher Turmanbauten.

Vergrößerung der St. Sixtus Kirche

Im 14. Jahrhundert erfolgte die Ausdehnung der ursprünglich kleinen Kapelle aufgrund der wachsenden Bevölkerung und mangelndem Raumangebot. Der spätgotische Chor wurde im Jahr 1502 erbaut, gefolgt von der Erweiterung des Schiffs und dem Anbau eines Vorbereichs. Obwohl die Sixtus-Kirche den Dreißigjährigen Krieg größtenteils unbeschadet überstand, erlitt sie im Jahr 1665 eine harte Tragödie. Ein Blitzschlag zerstörte den Turm und das Kirchendach wurde ebenfalls von den Flammen in Mitleidenschaft gezogen.

Wiederaufbau der St. Sixtus Kirche in Ermsleben

Sogleich wurde mit dem Wiederaufbau begonnen, dessen Ziel es war, die Kirche größer und prächtiger als je zuvor erstrahlen zu lassen. Der Dachstuhl wurde erneuert, der Kirchturm repariert und mit einer neuen schmucken Doppelspitze versehen. Im frühen 18. Jahrhundert wurde der Turm weiter aufgestockt und mit einem Glockengeschoss aus Fachwerk versehen. Dabei wurde die Glockenstube innen ausgemauert und außen mit Schalungsmauerwerk versehen, um dem Turm ein robusteres Erscheinungsbild zu verleihen. Leider führten diese Baumaßnahmen zu einer ungleichen Belastung des Kirchenbaus und bedrohten die Standsicherheit des Turmes.

Sanierung  der St. Sixtus Kirche in Ermsleben

Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den Turm der St. Sixtus Kirche statisch zu entlasten. So wurde die Ausmauerung entfernt und auch das Außenmauerwerk reduziert. Zudem ersetzten vier kleine Glocken die schwere Eisenglocke in der Glockenstube. Eine Bronzeglocke, die von den Hoymer Grafen im Jahr 1773 gestiftet wurde, vervollständigte das Ensemble in der darunterliegenden Etage.

Neben der beeindruckenden Entlastung des Turms hat die St. Sixtus Kirche auch in ihrer Kirchenausstattung einiges zu bieten. Besonders hervorzuheben ist das Epitaph für den Grafen von Hoym aus dem Jahr 1571, das von dem bekannten Renaissance Bildhauer Zacharias Bogenkrantz erschaffen wurde.