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Die Sachsenburg bei Bad Sachsa lag wahrscheinlich auf dem „Sachsenstein“ einem dem Südharz vorgelagerten Höhenzug zwischen Bad Sachsa und Walkenried.
Es wird angenommen, das der vorhandene Burgwall auf dem Sachsenstein aus vorfrühgeschichtlicher Zeit stammt.
Im 6. Jahrhundert gab es im Südharzer Gebiet erbitterte Auseinandersetzungen zwischen den Thüringern, Franken und Sachsen. Die Thüringer hatten Gebiete im Südharz als Besitz genommen. Die Franken und Sachsen drangen ständig ins Land ein, um den vorherigen Besitzstand wieder herzustellen. Die Okkupation des Höhenzuges durch die Sachsen brachte diesem den Namen „Sachsenstein“ ein.
Nachdem das Thüringerreich zerfallen war, errichteten die Sachsen ein Wallburg auf dem strategisch wichtigen Sachsenstein. Diese Sachsenburg sollte den Schutz in den Kriegen Mitte des 8. Jahrhunderts mit dem Franken Pippin „Dem Kleinen“ gewähren. Erst am Ende dieses Jahrhunderts endete dieser Streit unter Karl dem Großen. Nach der Befriedung verlor die Sachsenburg ihre Bedeutung.
1056 wurde Heinrich IV. zum deutschen König gekrönt. Damit begannen jahrelange Kriege mit dem sächsischen Adel zur Rückgewinnung von verloren Köinkgslanden. Um sich zu schützen, begann er die Errichtung von Burgen um den Harz anzuordnen.
1073 wird die Sachsenburg erstmals in den Hersfelder Annalen genannt. Und bereits 1074 wurde sie nach einer Niederlage Heinrich IV. dem Erdboden gleich gemacht. Lange kann die Burg also nicht auf dem Sachsenstein gestanden haben. Obwohl Heinrich IV. am Ende des Sachsenkriege den Sieg davon trug, musste er zahlreiche Zugeständnisse geben, um Frieden zu schließen. Eines dieser Zugeständnisse war die Zerstörung bzw. Schleifung verschiedener Burgen. Auch die Sachsenburg war unter diesen genannt und wurde zerstört. Allerdings war die Burg zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt, denn als Reichsburg sollte sie monumentale Ausmaße besitzen. Eine Wiederaufbau der Burg fand nie statt und war auch wohl nicht geplant. Mit der Zerstörung verlor die Burg natürlich auch ihre politisch-strategischer Bedeutung.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzverhältnisse des Sachsenstein oft. Seit dem Westfälischen Frieden 1634 gehörte der Höhenzug zum Herzogtum Braunschweig.
Der Heimatforscher Adolf Brinckmann (*1854; † 1923) begann im Jahr 1891 an der Sachsenburg erste Ausgrabungen zu unternehmen, die er bis 1893 durchführte. Zahlreiche weitere Grabungen erfolgten auf dem Gebiet des Sachsensteins.
Die zirka 1.000 Jahre Verfall haben ihre Spuren an der ehemaligen Burg hinterlassen. An der Ruine der Sachsenburg erkennt der Kundige den romanischen Burgenbaustil mit zu diesem Stil passenden architektonischen Details. Auch heute kann man erahnen welche Leistungen unsere Vorfahren hier erbracht haben, das fordert Respekt.
1869 wurde die Eisenbahntrasse durch den nördlichen Teil der Wallanlage gezogen, dabei ist die Anlage der Sachsenburg stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Ein Ausflug zum Sachsenstein mit der Ruine der Sachsenburg ist interessant für Wanderer, Burgenforscher und Naturliebhaber, da die umgebende Südharzer Landschaft viele Einblicke auf Naturschönheiten gewährt, nicht nur auf die vergangene Geschichte des Platzes.