Die Meding Schanzanlage bei Halberstadt

38820 Halberstadt
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Die Meding Schanzanlage bei Halberstadt

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Die Meding Schanzanlage bei Halberstadt zählt zu den Relikten des 1. Weltkrieges und liegt in den Spiegelbergen. An diesem Krieg , der von 1914 bis 1918 wütete, waren 40 Staaten beteiligt und es stand ca. 70 Millionen Soldaten unter Waffen. Es war der erste Krieg der weltweit agierte und indem ca. 17 Millionen Menschen ums Leben kamen, darunter 7 Millionen Zivilisten und etwa 20 Millionen Verwundete waren unter den Soldaten.

Bis zum 1. September 1939, am Beginn des 2. Weltkrieges, war es der weltumfassendste Krieg in der langen Geschichte der Menschheit.

Der 1. Weltkrieg ging sowohl als Graben- als auch als Stellungskrieg in die Militärgeschichte ein. In diesem Krieg wurden die ersten Massenvernichtungswaffen – Gas – gegen die feindlichen Truppen eingesetzt. Dieser Krieg wird von den unterschiedlichen Kriegsparteien nicht einheitlich in der Geschcihte beschrieben.

Das Abenteuer in der Übersicht

Zum Kriegsgeschehen im 1. Weltkrieg

Der Harz war keine Kampfzone im 1. Weltkrieg, allerdings war er trotzdem in das Kriegsgeschehen eingebunden. Halberstadt war bereits seit 1623 eine Garnisonsstadt. Sie hatte sich seit dieser Zeit zu einer bedeutenden in Mitteldeutschland entwickelt. Die militärische Präsenz endete erst mit Abzug der sowjetischen Armee im Jahr 1993 nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten. Eine solange Militärgeschcihte hinterläßt natürlich Spuren in Halberstadt und Umgebung.

Die Meding-Schanze ist so ein Relikt, welches als Übungsplatz für die in Halberstadt stationierten Soldaten errichtet wurde. Lange war die Meding-Schanze in Vergessenheit geraten, aber 2014 im 100. Gedenkjahr  des 1. Weltkrieges geriet die Meding- Schanze wieder als Kriegsdenkmal in den Blickwinkel. Sie liegt ein wenig abseits der uns bekannten Wege in den Spiegelsbergen. Zu finden ist sie am Jagdschloss Spiegelsberge vorbei, entlang am Zaun des Tierparkes, weiter geht man die links abfallende Straße Richtung Lindenberg.

Werner von Meding errichtete die Schanze

Hauptmann Werner von Meding kam von der Westfront und wurde 1914 als Kommandeur des Reserve-Infanterie-Regiments 226 nach Halberstadt eingesetzt. Seine Erfahrungen mit dem Kriegsgeschehen an der westlichen Front ließen ihn im Jahr 1916 den Plan fassen, von seinen Soldaten eine Schanzanlage zur Übung errichten zu lassen.Die Anlage wurde nach einem Original aus Flandern geplant und ausgführt.

Dabei verfolgte der Kommandeur von Meding mehrere Strategien, einerseits wollte er seinen Soldaten die Schanztechnik beibringen und zum anderen ließ er die einheimische Bevölkerung bei den Kriegsübungen als Zuschauer zu. So konnten sie miterleben wie ein Stellungskrieges an der Westfront im 1. Weltkrieg ablief. Durch die Eintrittskarten erreichte er eine finanzielle Unterstützung für Kriegsveteranen und Kriegswitwen.

Anlage der Meding-Schanze

Errichtet wurde die Meding-Schanze als dreifachgestaffeltes Grabenwerk. Hinter dem Front- oder Angriffsgraben lag der Unterstützergraben, hinter diesem folgt der Reservegraben. Alle drei Gräben waren durch Verbindungsgräben verbunden. Die Gräben folgten dabei nicht den militärischen Normen, sondern vereinfacht und verkleinert angelegt.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde an der Meding-Schanze von 1919 bis 1920 ein Mahnmal für die Gefallenen der Halberstädter Garnison errichtet, dieses ist bis heute erhalten. In den folgenden Jahren geriet die Schanz-Anlage am Rande des Fliegerhorstes Halberstadt in Vergessenheit.

Nach dem 2.Weltkrieg

In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg fungierte der Wehrmacht-Fliegerhorst Halberstadt als Garnisonsstandort der Sowjet-Armee.Während dieser Zeit wurde die Medings-Schanze durch den Bau eines Forstweges durchschnitten. Auch heute dient dieser Forstweg als Abkürzung der Einwohner des ortsteils Langenstein nach Halberstadt. Direkt an diesem Weg liegt auch das Mahnmal.

Verein Halberstädter Berge e.V.

Der Verein Halberstädter Berge e.V. hat sich nach der Wiedervereinigung dem Mahnmal und auch der Meding-Schanze gewidmet. Außerhalb der Westfront und der ehemaligen Kampfzonen ist diese geschichtsträchtige Anlage, die einzig erhalten gebliebene. Der Verein hat das Areal mit Hilfe der Kreisarchäologie wieder begehbar gemacht. Die Anlage ist noch gut erhalten. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf den Stellungen von zwei Minenwerfern, auch auf  diverse Kampfstellungen und Unterstände.

Führung durch die Medingschanze werden auf Anfrage und Anmeldung durchgeführt. Dazu erkundigt man sich am besten bei der Touristinformation Halberstadt Tel. 03941 551815.

Ein Tipp: Teilnehmer sollten festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung tragen.