Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.
Die kleinste Holzkirche Deutschlands inmitten des Ortes Elend auf einer Wiese lockt Jahr für Jahr tausende Besucher an.
Heute wird diese wunderbare Kirche von einem Verein betreut, um das Kirchengebäude als Kulturgut zu erhalten.
Im Oberharzer Ort Elend findet man idyllisch auf einer großen Wiese die kleinste Holzkirche in Deutschlands. Ihre Errichtung wurde durch Spenden der Elender Bürger finanziert und auch durch sie nach den Plänen des Wernigeröder Architekten E. Niewerth in den Jahren 1896/97 erbaut. Der kleine evangelische Sakralbau wurde am 27. Juni 1897 geweiht. Damals hatte das Gebäude weder Turm noch Apsis, nur ein Dachreiter mit spitzer Haube thronte über dem Westgiebel.
Eine Stiftung des Kommerzienrates George Schlägel, der seinem Geburtsort etwas Gutes tun wollte, half beim weiteren Ausbau. Nach dieser baulichen Veränderung hatte die Kirche eine Grundfläche von 5 mal 11 Metern. Der zweiachsige, holzverschalte Fachwerkbau erhielt zudem ein Satteldach und der Turm einen achteckigen Spitzhelm. Ebenfalls angebaut eine rechteckige Apsis mit Satteldach, die schmaler ist als das Kirchenschiff.
Selbst die Orgel ist eine Stiftung des Kommerzienrates. Erbaut hat sie die Orgelbaufirma Friedrich Ladegast & Sohn aus Weißenfels 1897. Das zweimanualige Instrument mit sechs Registern verfügt über 400 Pfeifen, deren längste 2,60 m und die kleinste 15 mm misst.
Aus dem Einweihungsjahr 1897 stammen der Altarbehang mit dem Lamm-Gottes-Symbol und der rollbare Altar mit Holzschnitzereien. Für die Enge in der Kirche ist dieser, bei Bedarf vor- oder zurückrollbare Altar perfekt. Nur 30 Gläubige konnten hier Platz finden.
Auch andere Bürger nahmen sich ein Beispiel am Kommerzienrat Schlägel und stifteten für die kleine Kirche. Der Taufstein, die Kanzel und die Kirchenfenster konnten so für die Kirche in Auftrag gegeben werden.
Die heutige Holzschnitt-Kanzel aus dem Jahr 1908 mit Darstellungen von Petrus, Mose und Paulus stammt aus der Werkstatt des Holzschnitzers Wolfgang Petersen aus Hannover. Der Stifter für diese Kanzel war Herr Claus Witte aus Elend.
Die 1857 gegossene Bronzeglocke aus der Glockengießerei Ulrich in Apolda/Laucha für die Kirche in Elbingerode, konnte 1901 für die kleine Holzkirche gekauft werden.
1908 stifteten die Gebrüder Claus und Otto Witte die vier Bleiglas-Fenster für das Kirchenschiff. Sie zeigen die vier Evangelisten Lukas, Markus, Matthäus und Johannes. Das nach einem Gemälde von Peter Paul Rubens hergestellte Altarfenster mit dem gefesselten Christus mit Dornenkrone stifteten die Geschwister Spormann. Gefertigt wurde es bei der Glasmalerfirma Henning & Andres aus Hannover.
Die heute elektrisch betriebene Uhr ist funkgesteuert, mit ihren vier Zifferblättern in allen Himmelsrichtungen befindet sie sich im Turmhelm der Kirche. Zu jeder vollen und halben Stunde ertönt der Schlaggong von der Ostseite des Turmes.
Von 1990 bis 1994 wurde die Kirche vollständig saniert. 30 Jahre später benötigt die kleine Kirche wieder eine Sanierung, was sich die Stadt Oberharz am Brocken leider nicht leisten kann, deshalb gründete sich der „Förderverein kleinste Holzkirche Deutschlands“. Der Verein hat das das Ziel, diese Kirche als Kulturgut zu erhalten.