Die Hermannshöhle Rübeland

Hasselfelder Str. 2, 38889 Elbingerode (Harz)
ab 7.50 €

Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.

Die Hermannshöhle Rübeland

Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.

ab 7.50 €

Die Hermannshöhle Rübeland wurde am  28. Juni 1866 entdeckt. Eine Menschenmenge hatte sich in der Hasselfelder Straße in Rübeland gebildet und es hatte sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen.

Der Wegaufseher Wilhelm Angerstein hatte eine Höhle entdeckt. Zur Baumannshöhle, die bereits eine Touristenattraktion darstellte und der Bielsteinhöhle hatte sich eine dritte Höhle gesellt (siehe auch mein Beitrag Baumannshöhle).

Wieder hatte das Bergfeld am Hohen Kleef ein uraltes Geheimnis preisgegeben. Einem Zufall war diese Entdeckung zu verdanken, denn Angerstein hatte den Auftrag den Hang der Bergstraße von Geröll zu befreien, wobei er den Höhleneingang freilegte. Doch schon einen Tag später wurde die Höhle von der Forstverwaltung mit einer Tür verschlossen. Sie sollte erst wissenschaftlich untersucht und erforscht werden, bevor sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Das allerdings erlebte Entdecker Angerstein nicht mehr, der 1870 verstarb.

Das Abenteuer in der Übersicht

Höhlenfund in Rübeland

Am 28. Juni des Jahres 1866 hatte sich eine große Menschenmenge in der Hasselfelder Straße im malerischen Rübeland versammelt. Das Gerücht, dass der Wegaufseher Wilhelm Angerstein eine bisher unbekannte Höhle entdeckt hatte, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Die Baumannshöhle und die Bielsteinhöhle hatten bereits zahlreiche Touristen angelockt und nun schien eine dritte Höhle hinzugekommen zu sein – ein weiteres mysteriöses Geheimnis des Hohen Kleefs war gelüftet.

Die Entdeckung der Höhle war ein Zufall, denn Angerstein hatte den Auftrag erhalten, den Hang der Bergstraße von Geröll zu befreien und dabei den Höhleneingang freizulegen. Nur einen Tag später wurde die Höhle von der Forstverwaltung mit einer Tür verschlossen, um sie erst wissenschaftlich untersuchen und erforschen zu können, bevor sie für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Leider erlebte der Entdecker Angerstein diesen Tag nicht mehr, da er im Jahr 1870 verstarb.

Ersten Prospektierung der Hermannshöhle in Rübeland

Im Jahr 1868 begann der Geheime Kammerrat Hermann Grotrian mit den ersten Prospektierungen in der Höhle, die später zu Ehren seines Namens „Hermannshöhle“ genannt wurde. Die Höhle erlangte 1887 erstmals Bekanntheit, als ein großer Raum mit imposanten Tropfsteinen entdeckt wurde. Zusätzlich wurde eine prähistorische Grabkammer entdeckt, die einen Bärenfriedhof beherbergte, dessen Knochen bis zu 8 Meter tief lagen. Diese Entdeckungen waren von unschätzbarem Wert für die Wissenschaft. Im weiteren Verlauf der Erforschung der Höhle wurde auch die einzigartige Kristallkammer entdeckt, die als „Schatzkammer“ bekannt ist.

Eröffnung der Hermannshöhle

Am 1. Mai 1890 wurde die Hermannshöhle mit einer feierlichen Eröffnung für Besucher zugänglich gemacht. Von diesem Zeitpunkt an avancierte die Höhle zum neuen Publikumsmagneten für den Tourismus und verdrängte die einst bedeutende Baumannshöhle in den Hintergrund. Bis zum Jahr 1924 ruhte die weitere Forschungsarbeit in der Höhle. Erst durch den unermüdlichen Einsatz des engagierten Forschers Dr.-Ing. Stolberg und seines Forscherteams wurden weitere außergewöhnliche Höhlenräume wie der berüchtigte Labyrinthgang „Ende der Welt“, die imposante 500qm große Berggeisterhalle sowie die majestätische Olympiahalle entdeckt. 1938 gab die Höhle mit der Entdeckung der Fledermausschlucht ihr vorerst letztes Geheimnis preis. Durch diese Entdeckung konnte eine Verbindung zur Bärenhöhle hergestellt und somit ein Rundgang für Besucher installiert werden. Allerdings dauerte es bis zum Jahr 1946, ehe die gesamte Höhle für Besucher zugänglich gemacht werden konnte.

Grottenolme unter der Erde

Die Besucher haben heute Zugang zu über 1000 Metern der Höhle, die sich über 6 Stockwerke erstreckt und 385 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Diese einzigartige und majestätische Höhle hinterlässt einen bleibenden Eindruck beim Betrachter. Die geologischen Formationen sind in ihrer Vielfalt kaum vorstellbar und werden durch ein biologisches Phänomen ergänzt: Die Grottenolme, die nur in dieser deutschen Höhle leben. Diese urzeitlichen Schwanzlurche, die auf dem Balkan beheimatet sind, wurden 1932 und 1956 in einem künstlich geschaffenen Olmensee in der Finsternis eingesetzt. Sie stehen auf der Roten Liste bedrohter Arten und haben ein stattliches Alter erreicht, da sie sich in der Höhle nicht vermehren können. Die Grottenolme sind aalförmig und können bis zu 70, manche sogar bis zu 100 Jahre alt werden.

2015 Sensation in der Hermannshöhle – Grottenolm-Weibchen gefunden

Nach jahrzehntelangem Irrtum wurde nun endlich eine erfreuliche Entdeckung gemacht: In der Hermannshöhle gibt es nicht nur männliche Grottenolme, sondern auch fünf Weibchen. Im Jahr 1985 war es noch niederschmetternd verkündet worden, dass alle Tiere des Höhlensystems männlichen Geschlechts seien und somit vom Aussterben bedroht. Doch diese Annahme konnte nun widerlegt werden.

Die Sensation wurde von dem französischen Grottenolmexperten Oliver Guillaume und der Höhlenbiologin Dr. Anne Ipsen vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher sowie Dr. Wolf Rüdiger Große von der Martin-Luther-Universität Halle und Dr. Friedhart Knolle entdeckt. Bei der erneuten Zählung und Untersuchung der insgesamt neun Tiere wurden fünf Weibchen lokalisiert. Es handelt sich also um eine gemischte Gruppe.

Die Fehlermeldung von 1985 rührt wahrscheinlich daher, dass Olmweibchen nur alle 10-15 Jahre Eier legen. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sich die richtigen Partner finden und es in naher Zukunft Nachwuchs im Olmensee der Hermannshöhle geben wird.