Die Hasenburg bei Buhla/Haynrode

Hasenburg, 37339 Haynrode
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Buhla ist eine Gemeinde der VWG Eichsfeld-Wipperaue im Landkreis Eichsfeld in Thüringen. Es  ist eines der wenigen Dörfer im Landkreis Eichsfeld, das nicht zum historischen Eichsfeld gehörte. Der Ort  liegt am Fuß der Bleicheröder Berge und der Hasenburg, einer der wichtigsten frühgeschichtlichen Burgen Thüringens, ungefähr neun Kilometer östlich von Worbis. Buhla wurde urkundlich erstmals im Jahr 1246  als „Bola“ (Ort, der vom Wald umgeben ist) urkundlich erwähnt; spätere Namensformen waren „Bula“ (1416) und seit 1593 „Buhla“.

Das Abenteuer in der Übersicht

Im dem 7. Jahrhundert errichteten die Franken auf einem Berggipfel am Nordrand der Bleicheröder Berge eine Grenzbefestigung gegen die Sachsen. Es kann angenommen werden, dass die Siedlung, aus der Buhla hervorging, in diesem Zusammenhang entstand.

Aber dies war nicht die erste Besiedlung dieses Areals. Bereits in den 1960er Jahren begann die archäologische Erforschung  des Geländes. Im Zuge der Ausgrabungen wurden zahlreiche Funde geborgen. Diese lassen erkenne, dass es einen ersten Besiedlungshöhepunkt bereits in der Jungsteinzeit gab; Verbindungen zu den Schnurkeramikern und zu den Glockenbecherleuten konnten nachgewiesen werden.  Die nachfolgende Bronzezeit – Urnenfelderkultur zwischen 1200 und 700 v. Chr. – ist durch Funde an der Südseite belegt.  Bereits während der Eisenzeit war das Gelände  eine befestigte Höhensiedlung, die auch  kontinuierlich von nachfolgenden Siedlern in Anspruch genommen wurde.  Auch die Randbereiche im Tal und die Hänge der Burg wiesen zahlreiche Fundplätze auf.

Noch im Mittelalter war der Mythos eines heidnischen Heiligtums oder Kultplatzes auf dem Berg, der Götterberg genannt wurde, regional weit verbreitet – daher wohl auch der Name Asenburg = Götterburg für die Hasenburg.

Erst spät allerdings wurde diese Burg erstmals genannt. Der Geschichtsschreiber Lambert von Hersfeld berichtet in seiner Chronik, dass  König Heinrich IV. die Hasenburg zur Reichsburg ausbauen ließ. Die Hasenburg war  ein Baustein in einer Kette von Befestigungsanlagen, die den Harz umspannten und  zur Sicherung des Krongutes um den Harz und zur Stärkung der Zentralgewalt dienten. Während der Sachsenkriege von 1073-1075 wurde die Burg von den Aufständischen zerstört; denkbar wäre allerdings auch, dass er sie im Rahmen des Gerstunger Friedens selbst schleifen ließ. Der Zeitpunkt der Zerstörung der Burg soll  sich aus der Befundlage auf das Jahr 1074 eingrenzen lassen.

Aber bereits im Jahr 1075 soll Heinrich IV. die Burg wieder aufgebaut haben. Danach ist für das
12. Jahrhundert eigener Adel (von Hasenburg, von Assenburg) nachgewiesen.

Nach der Zerstörung der Burg durch einen Großbrand (die Mehrzahl der Bauwerke bestand aus Holz und Fachwerk) wurde die Burg noch bis in das 13. Jahrhundert belegt, was auf einen teilweisen Wiederaufbau hindeutet. Auch in späterer Zeit nutzten die Einwohner den Ort noch als Fluchtburg bei Überfällen.

Die Hasenburg liegt auf  einer 481 m über NN gelegenen vereinzelten Bergkuppe, die allseitig Steilwände und abbrechende Felsen aufweist. Der Burgplatz ist ausgedehnt und hat die Form eines rechtwinklig-ungleichschenkligen Dreiecks mit der Spitze nach Süden. Dieses Dreieck hat etwa die Maße von 300 x 550 m. Diese Bergkuppe ist ein idealer strategischer  Burgenstandort – ein Zugang ist nur von der Südspitze her möglich.  Die Ost- und Nordwestseite (Katheten des Dreiecks) sowie die Südwestseite (Hypotenuse) fallen mit Steilhängen und Felswänden bis zu 190 m absoluten Höhenunterschiedes zu der flachen Umgebung ab.  Der Zugangsweg wird seitlich durch U-förmig vorgezogene Wälle flankiert, die östlich durch einen Vorgraben zusätzlich geschützt sind.  Gegen Norden – zur großen Burgfläche hin – befindet sich ein durchgezogener Halsgraben, der sich längs der Ostseite der Hauptburg um weitere 200 m fortsetzt. Die übrigen Seiten der Hauptburg  sind von der Natur gesichert, daher sind künstliche Befestigungen nicht notwendig oder auch nur nicht mehr feststellbar.  Eine Ausnahme bildet die wohl von Heinrich IV. errichtete kleine Reichsburg, die in der Nordspitze des großen Burgwalls eingefügt ist. Ihre Ausdehnung beträgt etwa 40 x 60 m. Nach Norden hat sie den Schutz der steil abfallenden Felswände; gegen den großen Burgplatz ist ein im Bogen geführter Wall mit breitem Vorgraben angeordnet. Eine kreisrunde Vertiefung mit aufgeworfenem Rand auf dem Burgplatz könnte die Stelle eines Bergfrieds andeuten; daneben befinden sich die sauber aus Bruchsteinen gefügten eines kleinen, rechteckigen Baues.

Zu erwähnen ist auch eine natürliche Spalthöhle, der „Ritterkeller“, die östlich der mittelalterlichen Burg auf einem Felsband zutage tritt; ihre Stöße zeigen eindeutige Bearbeitungsspuren durch Schlägel und Eisen –  sie ist demnach von der Burgbesatzung regelmäßig genutzt  worden.

Erhalten ist auch noch die Toranlage, deren jetzige Gestalt auf die Bautätigkeit von Heinrich IV. zurückgeführt  wird. Die unteren Quader  dieses teilrestaurierten Tores der ehemaligen Reichsburg sind noch immer teils rotbraun, teils schwarz verrußt. Es sind wohl Spuren der Belagerung der Burg durch die  – gleich den Sachsen – aufständischen Thüringer.  Das ist „Geschichte zum Anfassen“!  Die Burgstelle ist ein geschütztes Bodendenkmal. Das betreffende Gelände wird land- und forstwirtschaftlich genutzt und ist für Besucher frei zugänglich.