Burg Wohldenberg

Wohldenberg 2, 31188 Holle
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Burg Wohldenberg

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Die Burg Wohldenberg liegt zwar schon in Richtung Hildesheim, da sie aber durch die Grafen von Wöltingerode eng mit der nördlichen Harzregion verbunden ist, soll Sie hier auch ihre Erwähnung finden.

Das Abenteuer in der Übersicht

Die Burg liegt rund einen Kilometer südwestlich der Ortschaft Sillium. Dies ist ein Ortsteil der Gemeinde Holle im Landkreis Hildesheim, dessen Ortswappen von der Burganlage geziert wird. Die Burg Wohldenberg ist eine Höhenburg in den nordwestlichen Ausläufern des Hainbergs und steht auf dem 218 m hohen Wohldenberg, der einen langgestreckten Bergrücken östlich sowie oberhalb des Tals der Nette darstellt.

 

Woher stammen die Herren von Wohldenberg

Ursprünglich hießen die Burgherren Grafen von Wöltingerode und hatten ihre Stammburg Wöltingerode nordöstlich von Goslar. Die Herkunft dieses Geschlechts sowie auch die Zeit der Erbauung ihrer Wöltingeröder Burg liegen bisher im Dunkel der Geschichte.

Es wird davon ausgegangen, dass es seit Anfang des 12. Jahrhunderts eine Grafschaft Wöltingerode gegeben hat. In der Zeit Kaiser Friedrich I. kam es zu einer Ausdehnung der Wöltingeröder Territorialmacht vom nördlichen Harzvorland in Richtung Hildesheim.

Zwischen dem nordwestlichen Harzrand und der Hildesheimer Börde liegt die historische Landschaft des Ambergau. Diese Beckenlandschaft war im Mittelalter stark besiedelt und umfasste mindestens 31 Ortschaften.

Graf Ludolf I. von Wöltingerode baute sich in jener Zeit um 1150 die Burg Wohldenberg. Schon sein Sohn, Graf Ludolf II., nannte sich 1172 „Graf von Waldeberch“ und fortan nannte sich das Geschlecht Grafen von Wohldenberg. Es war wohl die strategische Lage, die sie zu diesem Schritt bewog, denn zu Füßen der Burg kreuzten sich im Ambergau die bedeutenden Handelswege nach Frankfurt und Goslar. Diese neue Burg machten die Grafen von Wohldenberg zu ihrer Stammburg. Ihre alte Burg Wöltingerode wandelten sie 1174 in ein Benediktiner Stift um, was der Gründung des Klosters Wöltingerode entspricht.

 

Fehde zwischen Kaiser und Herzog

Im Jahr 1180 kam es zur Fehde zwischen Kaiser Barbarossa und Herzog Heinrich dem Löwen. Die Wohldenberger Grafen standen auf der Seite des Kaisers, was den Herzog veranlasste die Burg zu zerstören. Die Burg wurde umgehend wieder aufgebaut. Da die Fehde zwischen Kaiser und Herzog zu Gunsten des Kaisers endete, wuchs der Einfluss der Wohldenberger Grafen. So erhielt Hermann von Wohldenberg die Poppenburg als Lehen, nachdem Konrad II. Bischof von Hildesheim sie zuvor als Befestigungsanlage ausgebaut hatte.

Etwa 100 Jahre war die Burg im Besitz der Grafen von Wohldenberg, dann verkauften sie im Jahr 1275 ihre Grafschaft mit Burg an Bischoff Otto I. von Hildesheim. Die Grafschaft Holle bildete fortan als Untere Go (Amtsbezirk) neben weiteren Ambergaudörfern das Amt Wohldenberg innerhalb des Hochstifts Hildesheim.

 

Verpfändet  und belehnt

In den folgenden Jahren wurde der Wohldenberg immer wieder kurzfristig verpfändet und belehnt. Ab Anfang des 14. Jahrhunderts blieb die Burg für längere Zeit im Besitz der Familie von Bortfeld. Weitere Burgbesitzer dieser Zeit waren: Aschwin von Saldern, Ritter von Wallmoden, Herren von Sehlde, von Linde und von Steinberg. Nach der Hildesheimer Stiftsfehde (1519 bis 1523) fiel die Burg Wohldenberg wie auch das Amt Wohldenberg an das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel.

 

Burg Wohldenberg im Dreißigjährigen Krieg

Während des Dreißigjährigen Krieges schließlich wurde die Burg Wohldenberg durch die bei Bockenem liegenden Kaiserlichen im Jahr 1641 zerstört. Danach verfiel die Burg weiter und war um 1800 bis auf geringe Mauerreste völlig abgetragen. Zuvor hatten die Bewohner von Sillium Mauersteine zur Errichtung des großen Schafstalls im Dorf abgetragen und ein Dorfbewohner von Astenbeck hatte das Burggemäuer auf Abbruch gekauft. Ab 1858 veranlasste die Regierung in Hannover Restaurierungsmaßnahmen. Dabei wurde der Bergfried mit einer Aussichtsplattform mit Zinnenkranz versehen. Seitdem war die Burgruine ein beliebtes Ausflugsziel.

Das neue Amtshaus etwa 200 m unterhalb der Burg entstand 1852, als das Amt Wohldenberg noch über drei große Vogteien verfügte. Nach der Auflösung des Amtes wohnte dort der Schriftsteller Oskar Meding bis 1896 und verfasste in der geschichtsträchtigen Umgebung seine zahlreichen historischen Romane. Nach seinem Tod diente das Haus kurzzeitig als Hotel.

Im Zweiten Weltkrieg diente der Bergfried als Flakturm. Heute genießt man vom Turm einen herrlichen Blick über die Gemeinde Holle bis hin zum Harz. Im Torhaus der Burg ist heute das Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde Wohldenberg untergebracht. Unterhalb der Burg befindet sich ein Wohnhaus, das früher ein Wirtshaus aus dem Jahre 1561 war, in dem in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg reges Treiben herrschte.

 

Burg Wohldenberg wird zu Jugendbildungsstätte

Das neue Amtshaus unterhalb der Burg erwarb 1920 der Caritasverband der Diözese des Bistums Hildesheim. Heute beherbergt das „Haus Wohldenberg“ eine Jugendbildungsstätte der katholischen Kirche.

 

Beschreibung der Burg Wohldenberg

Die Burganlage mit länglich ovalem Burgplatz misst etwa 110 x 190 m und war ursprünglich von einer Ringmauer und einem Graben umschlossen. In sich ist die Anlage durch einen Quergraben in eine nördliche Vor- und eine südliche Hauptburg unterteilt. In der Nordostecke der Hauptburg befindet sich der quadratische Bergfried. Im Jahr 1800 erfolgte der Abbruch aller Bauten (Palas, Renaissance-Schlossgebäude und Küchenbau) mit Ausnahme des Bergfrieds. Dieser hat die Maße 7 x 7 m, mit 2 m dicken Mauern, und ist auf einer Höhe von 25 m erhalten, er ist als Aussichtsturm hergerichtet.

Die Vorburg dagegen ist in ihrem nördlichen, äußeren Trakt erhalten geblieben: Torturm etwa 7 x 7 m, mit 2 m dicken Mauern und 18 m Höhe, Spitzbogentor in Renaissancezeit vermauert, Turm als Torturm aufgegeben, Mitte des 18. Jahrhunderts als Kirchturm für die St.-Hubertus-Kirche genutzt. Seitlich des ehemaligen Torturmes wurde ein neuer Durchgang mit Rundbogenportal und steinerner Grabenbrücke geschaffen.

Das auf den mittelalterlichen Fundamenten entstandene „neue“ Pforthaus setzt sich mit einem runden Flankenturm bis zur Nordwestecke fort. Das Obergeschoss von Haus und Turm sind in prächtigem Fachwerk der Zeit um 1600 ausgeführt. Längs der Westseite wurde ein Wohnbau angesetzt, der erhalten ist.

Neben dem Torturm, die Nordostecke der Vorburg einnehmend, ist der Standort der St.-Hubertus-Kirche. Diese kleine Kirche von 10 x 21,5 m, mit einem barocken Saalbau, wurde im Jahr 1731 von Fürstbischof Clemens August errichtet.