Burg Schadewald bei Allzunah – Herrmannsacker

99762 Herrmannsacker
ab 0 €

Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.

Burg Schadewald bei Allzunah – Herrmannsacker

Hier kommst du direkt zum Abenteur. Plane jetzt deine Reise in den Harz.

Die Burg Schadewald ist eine der Allzunah-Burgen. Mit „Allzunah“ wird ein Forst nördlich von Herrmannsacker bezeichnet, also am Südharzrand zwischen Neustadt und Rottleberode.

Die Burg Schadewald heute ist eine Ruine, deren Gesamtanlage etwa 55 x 60 Meter misst.

 

Das Abenteuer in der Übersicht

„Allzunah“ ist im Volksmund eine Gruppe von sechs Burgen, die alle in unmittelbarer Nähe zueinander liegen. Es sind außer der Burg Schadewald die Burgen Friedland, Ebersburg, Lehnberg, niedere Allzunah und westliche Allzunah. Alle diese Burgen lagen zueinander in Sichtweite und teilweise nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Die Burg Schadewald kann innerhalb dieses Burgensystems als zentrale Burganlage angesehen werden. Sie trägt auch den Namen Hohe Allzunah sowie Großer Alzen.

Die Burg liegt mit 473 Metern über Normalnull für das Harzrandgebiet relativ hoch auf einer isolierten, steilen Bergkuppe über dem Krebsbachtal. Vermutet wird an diesem Standort auch eine Anlage vor- oder frühgeschichtlichen Ursprungs, die heutige Burgruine ist aber als hochmittelalterliche Herrenburg anzusehen. Gründungsdokumente für diese Burg gibt es nicht, es wird aber angenommen, dass die Schadeburg zwischen den Jahren 1247 und 1249 durch Graf Siegfried von Anhalt erbaut wurde. Siegfried, aus dem Hause der Askanier, war ein Sohn von Fürst Heinrich I. von Anhalt, der nach seinem Tod sein Fürstentum unter seinen drei Söhnen aufteilt hatte. Diese Südharzer Region wurde zur damaligen Zeit von Landgraf Heinrich Raspe IV. regiert. Nachdem Raspe als letzter ludowingischer Landgraf ohne Erben verstorben war, erhob unter anderem Siegfried von Anhalt Ansprüche, da seine Mutter Irmingard von Thüringen war.

In dem entbrannten Erbfolgekrieg, den Siegfried an die Wettiner verlor, erbaute er wohl die Burg zu Verteidigungs- und Rückzugszwecken. Der unterhalb von ihr liegenden Ebersburg, die Markgraf Heinrich von Meißen zugesprochen worden war, sollte sie wohl auch als Operationsbasis dienen. Aus der Zeit dieses Erbfolgekriegs gibt es einige Nachrichten, so wurde von Graf Siegfried der Truchsess Lippold von Heimburg auf der Burg eingesetzt. Bereits 1261 nannte sich dieser dann Lippoldus de Schadewald. Im Jahr 1271 belehnten die Grafen Otto und Heinrich von Anhalt ihren Ministerialen Friedrich von Gernrode mit der Burg. Aber schon kurze Zeit später, im Jahr 1282, wird die Burg letztmalig genannt. Im Jahr 1326 geht die weiter unten liegende Ebersburg dann in das Eigentum der Grafen von Stolberg über und die Anhalter scheinen das Interesse an dieser Südharzer Region verloren zu haben. Die Burg wird zu dieser Zeit endgültig aufgegeben, denn es finden sich keine weiteren Nachrichten.

Der Burgplatz der Burg Schadewald ist oval und hat die Maße 25 x 35 Meter. In seinem Südteil befindet sich der derbe Stumpf des Bergfriedes mit 6 Meter Durchmesser. Daneben gibt es einen in den Rotsandstein getriebenen Schacht von zirka 5 Meter Tiefe. Der gesamte Burgplatz ist mit Ringgräben und -wällen umgeben.

Der Burgplatz liegt ca. 2,5 km, zu Fuß ca. 40 Minuten, in nördlicher Richtung von Herrmannsacker entfernt.