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Die Burg Hornburg liegt auf einem niedrigen Kalksteinplateau inmitten der Stadt.
Die ehemalige romanische Burganlage hatte eine Ausdehnung von etwa 40 x 100 m. Von der romanischen Kernburg erhalten sind Teile der Ringmauern im Südosten und Südwesten, sowie ein Teil des runden Bergfrieds an der Ostspitze. Dieser hat einen Durchmesser von 10 m sowie eine Höhe von etwa 7 m.
Dieser Bergfried wurde 1922 als privater Wohnsitz weiter aufgestockt, als Treppenturm umgebaut und mit einem Kegeldach versehen.
Die Burg ist nicht öffentlich zugänglich.
Die Hornburg hat der kleinen Stadt der Samtgemeinde Schladen ihren Namen gegeben. Gelegen sind Burg und Stadt im unteren Ilsetal des nördlichen Harzvorlandes. Auf einer 105 m hohen Felskuppe, einem nordwestlichen Ausläufer des Kleinen Fallsteins, steht die Hornburg. Es war ein strategisch bedeutender Standort im nordwestlichen Harzgau, auf dem die Burg errichtet wurde. Wann und von wem die Burg errichtet wurde ist nicht bekannt. Die frühen Namensnennungen, die erste „Hornberc“ im 8. Jahrhundert, lässt fränkische Einflüsse vermuten.
Mit der Gründung des Bistums Halberstadt wird wohl eine Befestigung als nordwestlicher Vorposten geschaffen worden sein, aus dem sich die Burg entwickelte. Auch diente diese Befestigung zur Abgrenzung zum Bistum Hildesheim sowie im Hochmittelalter gegen das Herzogtum Braunschweig. Im Schutze der Burg entstand dann die Stadt aus den Wüstungen Nortrode, Tönningerode, Ikenrode, Ziesel und Westerode. Die namensgebende Hornburg wurde 994 erstmals in einer Urkunde im Zusammenhang mit Markt-, Münz- und Zollrechten der Stadt Quedlinburg erwähnt.
Im Jahre 1005 wurde Graf Suidger (auch Suitger) von Hornburg auf der Burg geboren, der 1046 als Clemens II. Papst wurde. Seine Namenswahl nach dem heiligen Papst Clemens I. (1. Jahrhundert) war bereits ein Signal, welches seine Reformabsichten anzeigte: zurück zu den Ursprüngen der Kirche. Suidger war der Sohn des Grafen Konrad von Morsleben und Hornburg und entstammte somit einem uralten sächsischen Adelsgeschlecht.
Im Sachsenkrieg mit Heinrich IV. spielte die Hornburg eine bedeutende Rolle auf Seiten der Aufständischen und wurde daher von dessen Sohn Heinrich V. im Jahre 1113 erstmals zerstört. Nach ihrem Wiederaufbau war diese exponierte Befestigung dann Heinrich dem Löwen ein Dorn im Auge und er zerstörte die Burg 1179 zum zweiten Mal. Wieder wurde sie von Bischof Gardolf von Halberstadt aufgebaut und erheblich durch Wälle und Mauern verstärkt; sie diente dann 1181 Kaiser Barbarossa als Ausgangspunkt für die Schlacht gegen Heinrich den Löwen.
Im 13. und 14. Jahrhundert erlebte die Burg eine wechselvolle Geschichte; es handelte sich bei den Burgherren aber immer um Pfandbesitzer, z.B.: von Hadmersleben, Domkapitel Halberstadt, Stadt Braunschweig, von Asseburg, von Neindorf, von Wunstorf, von Hoym, v. Veltheim.
Im Jahre 1430 wurde die Burg dann in einer Fehde, zwischen Heinrich von Braunschweig und Wilhelm von Braunschweig, zum dritten Mal zerstört. Und erneut wurde die Burg von den Halberstädter Bischöfen wiederaufgebaut, was ihre damalige Bedeutung zeigt. Im Jahre 1457 wurde die Anlage dann umfangreich erneuert und erweitert und festungsartig ausgebaut: die Burg hatte danach sieben Ecktürme, einen Bergfried und drei Ringmauern sowie einen Zwinger.
Bis zum Dreißigjährigen Krieg blieb die Hornburg eine wichtige Bastion der Halberstädter, dann ereilte sie erneut ein wechselvolles Schicksal: 1525 durch Herzog Christian von Braunschweig belagert und erobert; 1626 an Heerführer Graf von Tilly; 1630 von schwedischen Truppen erobert; 1632 Rückeroberung durch die Kaiserlichen vertreten durch General Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim; 1639 abermals schwedisch unter Feldmarschall Johan Banier, 1641 wieder kaiserlich. Im Jahre 1645 wurde die Burg auf Befehl des schwedischen Generals von Königsmarck beschossen und dann zerstört. Mit dieser Zerstörung, nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs, hatte die Hornburg ihre strategische Bedeutung endgültig verloren. Aus den Mauern der Burgruine wurde vom Halberstädter Domkapitel ein Gut errichtet.
Nach seiner Zerstörung lag das Burggelände bis 1922 brach, erst dann wurde es bis 1927 von Georg Lüdecke nach einem Stich von Merian und Planungen vom Architekten und Burgenforscher Bodo Ebhardt teilweise auf den Grundmauern rekonstruiert. Ebhardt verwendete historisierende Formen, so dass von Ferne der Eindruck einer mittelalterlichen Burg, von Nahem, vor allem aber innen ein komfortables zeitgemäßes Wohnhaus entstand. 100 der 800 Quadratmeter Wohnfläche nehmen Treppenaufgänge ein. Heute ist die Burg „gelb“ gestrichen und über einen steilen Weg mit der Innenstadt verbunden. Da sie im Privatbesitz steht, kann sie nicht öffentlich besichtigt werden.
Die ehemalige romanische Burganlage hatte eine Ausdehnung von etwa 40 x 100 m. Von der romanischen Kernburg erhalten sind Teile der Ringmauern im Südosten und Südwesten, sowie ein Teil des runden Bergfrieds an der Ostspitze. Dieser hat einen Durchmesser von 10 m sowie eine Höhe von etwa 7 m. Dieser Bergfried wurde 1921 weiter aufgestockt, als Treppenturm umgebaut und mit einem Kegeldach versehen. Der heutige Bestand ist gekennzeichnet durch umlaufende Ring- und Zwingermauern, Mauertürme, Gutsbauten und einem neuzeitlichen Palas.
Foto: Wolfgang Schätzing