Burg Hausneindorf bei Quedlinburg

Wallstraße 1, 06458 Selke-Aue
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Burg Hausneindorf bei Quedlinburg

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Die Burg Hausneindorf liegt im gleichnamigen Ort bei Quedlinburg. Der Ort Hausneindorf, der um das Jahr 570 gegründet wurde, gehört zur Gemeinde Selke-Aue.

Der Blankenburger Graf Anno  baute 1190 eine gewaltige Burganlage. Anders ist die Großräumigkeit der Burganlage kaum zu erklären. Der Gesamtdurchmesser der Rundanlage betrug 175 Meter. Mittendrin die runde Kernburg von etwa 100 Meter Durchmesser, umschlossen von gewaltigen Ringmauern und gesichert von einem 10 bis 15 Meter breiten Zwinger.

Das Abenteuer in der Übersicht

Hausneindorf bei Quedlinburg

Die Siedlung Hausneindorf, welche im Jahr 570 ins Leben gerufen wurde, ist ein historischer Ort in der Gemeinde Selke-Aue, nördlich von Quedlinburg gelegen. Als eine der ältesten bekannten Siedlungen im Harzgebiet hat Hausneindorf eine lange und reiche Geschichte. Die günstige Lage in der Selke-Aue im nordöstlichen Harzvorland, mit ihrem fruchtbaren Boden und der vorbeifließenden Selke, hat diesen Ort zu einem idealen Siedlungsstandort gemacht. Zudem bot die strategisch günstige und geschützte Lage weitere Vorteile für die Entwicklung von Hausneindorf.

 

Die erste Burganlage

Im Jahr 1190 entschied sich der Graf von Blankenburg, Anno, dazu, am Nordostrand der Selkeniederung eine beeindruckende Burganlage zu errichten. Diese befand sich auf einer ansteigenden Hochfläche über dem südlichen Teil des Dorfes. Die Blankenburger Grafen waren zu dieser Zeit Teil des Gefolges von Kaiser Lothar III., auch bekannt als Lothar von Süpplingenburg, und waren Ministeriale, denen der Kaiser vertraute. Es scheint, dass der Kaiser zu dieser Zeit neue Grafschaften im Harzgebiet errichtete und seine Vertrauten, die Herren von Blankenburg, als „Untergrafen“ in einem Teil seines Harzgaues einsetzte.

Die Weitläufigkeit der Burganlage lässt sich nur schwerlich anders erklären. Mit einem Gesamtdurchmesser von 175 Metern umgab die Rundanlage die imposante Kernburg von rund 100 Metern Durchmesser. Die Burg war von massiven Ringmauern umgeben und durch einen 10 bis 15 Meter breiten Zwinger geschützt. Diese beeindruckende Architektur verlieh der Burg ihren unverwechselbaren Charakter.

 

Doppeltoranlage der Burg Hausneindorf

Der Haupteingang des Baus befand sich im Osten und führte durch die Selkeniederung. Er war durch breite Gräben, eine Doppeltoranlage sowie zwei Brücken umfassend geschützt. Im nordwestlichen Teil der runden Kernburg erstreckte sich ein rechteckiges Kastell mit einer Fläche von 40 x 40 Metern. Dieses war mit einem Palas im Westen und einem Bergfried in der Südostecke ausgestattet. Der Bergfried selbst wies eine quadratische Form auf, maß 7,5 x 7,5 Meter und ragte stolze 27 Meter in die Höhe (in der Gotik aufgestockt). An der Nordseite des Turms sind zudem Spuren einer Wendeltreppe aus der Renaissancezeit zu erkennen.

Die imposante Festung schien vom Schicksal nicht begünstigt zu sein. Gerüchten zufolge soll sie bereits im 13. Jahrhundert verwüstet und anschließend wieder aufgebaut worden sein. Fortan trug das Burgherrengeschlecht den Namen „Schenken von Neindorf“. Obwohl die Burg in ihrer Gründungszeit vermutlich zum Reichsgut zählte, fiel sie später in den Besitz des Hochstifts von Halberstadt und wurde zeitweise an die Grafen von Regenstein verpfändet.

 

Häufiger Besitzerwechsel der Burg

In den Jahren von 1429 bis 1573 wechselten die Besitzer der Burg häufig und es kam zu zahlreichen Verkäufen und Verpfändungen. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurden umfangreiche Umbauten und Erweiterungen durchgeführt, um den Wohnkomfort zu verbessern. Doch ab dem Jahr 1711 wurde die Burg schließlich als preußische Domäne genutzt und viele alte Gemäuer mussten dem Neubau von Wirtschaftsgebäuden für das Gut weichen. Heute zeugen nur noch wenige Überreste von der ehemaligen Pracht dieser Burganlage.

Aktuell kann man noch Überreste des eindrucksvollen, romanischen Palastes von 10 mal 25 Metern Größe besichtigen. Zudem sind Fragmente der einzigen Doppeltoranlage im Harzgebiet erhalten geblieben – ein wahrliches Highlight für alle Geschichtsinteressierten. Beeindruckend thront auch noch der imposante Bergfried als Zeuge vergangener Zeiten.