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1931, die Weltwirtschaftskrise hatte auch die Weimarer Republik fest im Griff. Als Resultat begann auch die Erste Deutsche Republik zu kriseln. Die Reichsregierung fand keine Rezepte gegen die Krise, was zu einer verstärkten Zuwendung der Bürger zu nationalistischen Parteien führte. Im Land Braunschweig regierte 1931 bereits die NSDAP mit. Das war der Grund, dass für ein Bündnis antidemokratischer Nationalisten als Tagungsort am 11.Oktober 1931 Bad Harzburg ausgewählt wurde. Dieses Bündnis aus NSDAP, DNVP, Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, Reichslandbund und Alldeutschem Verband ging als „Harzburger Front“ in die Geschichte ein.
Die folgenden Kapitel der NS-Geschichte sind allgemein bekannt. Im Zuge der weltgeschichtlichen und nationalgeschichtlichen Aufarbeitung drohte die NS-Geschichte der Region Harz in Vergessenheit zu geraten. Um dem entgegen zu wirken, wurde 1998 der Verein „Spurensuche Harzregion e.V.“ gegründet. Zunächst wurde die Geschichte der während der NS-Zeit in die Region Goslar verschleppten Zwangsarbeiter aufgearbeitet.
Als Ergebnis konnten, mit Unterstützung der russischen Menschenrechtsorganisation „Memorial“, ehemalige ukrainische Zwangsarbeiter ausfindig gemacht werden, von denen dreißig ihre erschütternden Erlebnisse dokumentierten. Es folgte die Aufarbeitung der Rolle von Goslarer und Oberharzer Rüstungsbetrieben und Betrieben, die Zwangsarbeiter beschäftigten. Auch die geschichtliche Rolle der Pogromnacht Goslar und der Harzburger Front wurden neu beleuchtet. Zu diesen und weiteren Themen wurden auch verschiedene Publikationen herausgegeben. Auch wurde erreicht, dass im Rammelsberg-Museum eine Ausstellungs-Abteilung zur Zwangsarbeit in diesem Bergwerk eingerichtet wurde.
2009 konnte in der Wandelhalle das Bad Harzburger Kurbetriebes eine Dauerausstellung unter dem Titel „Harzburger Front – im Gleichschritt zur Diktatur“ eröffnet werden. Das Treffen der Nationalen Front am 11. Oktober 1931 und die damit verbundenen markanten Zeichen für das nahe Ende eines friedlichen Europas bilden den Inhalt dieser Dauerausstellung. Sie ist wichtiges Projekt im Rahmen der Erinnerungskultur und der Vergangenheitsaufarbeitung für die Harzregion.
Bad Harzburg 1931- das war seinerzeit Treffpunkt von rund 2000 Führern und Anhängern nationalsozialistischer und der rechtsnationalistischer Bewegungen der Weimarer Republik. Die Ergebnisse um die Harzburger Front und die damalige Berichterstattung zeigen deutlich, wie sich die Bürgerschaft mit Begeisterung von demokratisch-liberalen Vorstellungen abgewandt und rechtsnationalistischen und nationalsozialistische Heilsverkündungen den Vorzug gegeben hat.