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Das Alte Schloss Oderhaus, eine Burgstelle, die 480 m ü. NN unmittelbar über der Forstsiedlung Oderhaus bei St. Andreasberg auf einem Felssporn über der Trutenbeeke liegt.
Die Burganlage ist von historischer Bedeutung, weil sie einerseits in die Aktivitätszeit Goslarer „montani et silvani“ und andererseits in die Erschließungszeit von Bergwerken in der Odertalregion durch das Kloster Walkenried fällt.
Vermutet wird, dass das Alte Schloss in einem Bergwerks- und Hüttenbereich („Rupenberg-Revier“) lag, in dem sich zwischen 1227 und 1297 die Herren Dörrefeld aus Goslar nachweislich betätigten.
Entdeckt wurde diese Anlage auf dem sogenannten Schlosskopf erst im Jahr 1949 vom Revierförster R. Weiß aus Braunlage. Bereits 1950 erfolgte eine erste Untersuchung und wird als mittelalterlich angesehen. Eine Beschreibung erfolgte durch W. Nowothnig Anfang der 1960er Jahre.
Im Jahr 2002 wurde diese Anlage von Spezialisten der Bundeswehr in enger Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege untersucht und vermessen. Demnach nimmt die Burganlage ein Areal von 32 x 50 m ein. Kern der Anlage ist eine steil aufragende Felsklippe, die durch einen grabenartigen Quereinschlag in zwei Hälften getrennt ist. Auf der nördlichen Plateau-Fläche befindet sich eine quadratische Eintiefung mit den Maßen 2 x 2 m, die durchaus als kleiner Keller für ein darüber liegendes Gebäude gedeutet werden kann. Auf der südlichen Plateau-Fläche sind am südlichen und südöstlichen Rand Mauerreste mit Mörtel teilweise noch sichtbar. An dieser Stelle wird ein runder Turm von ca. 6 Meter Durchmesser vermutet. Von dem Quereinschlag der Felsklippe aus läuft ein schmaler Gang am westlichen Fuß nach Süden, der an einem tief in den Fels geteuften Schacht endet. 1965 wurde dieser bis auf 9 m Tiefe aufgefahren und als Brunnenzisterne angesprochen. Die steil abfallende Westseite der Anlage bedurfte keinerlei Befestigung, die anderen Seiten des Burgplateaus waren durch Wälle und Gräben gesichert.
Beim Alten Schloss handelt es sich um eine typische hochmittelalterliche Kleinburg auf einer Bergnase. Sie liegt in unmittelbarer Nähe eines alten Verkehrsweges. In diesem Fall führt dieser Weg zu den Bergbaurevieren im oberen Odertal. Auf eine umfangreiche Bebauung der Felsnase ist nicht zu schließen. Es dürfte wohl lediglich ein festes Haus oder am ehesten ein Turm auf dem Felsplateau gestanden haben, sowie einige Nebengebäude.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden gelblichweiße, dünnwandige oder hartgebrannte Scherben mit rotbrauner Bemalung gefunden. Diese Funde wurden in den Zeitraum letztes Drittel 12. Jahrhundert / Anfang 13. Jahrhundert datiert; ein jüngeres Baudatum scheidet wohl aus. Die Burganlage wurde also lange vor der Gründung von St. Andreasberg angelegt. Sie war sicherlich Sitz von ritterlichen Ministerialen, die für die Kontrolle des Weges sowie der nahen Bergbaureviere verantwortlich waren.
… weil sie einerseits in die Aktivitätszeit Goslarer „montani et silvani“ und andererseits in die Erschließungszeit von Bergwerken in der Odertalregion durch das Kloster Walkenried fällt. Vermutet wird, dass das Alte Schloss in einem Bergwerks- und Hüttenbereich („Rupenberg-Revier“) lag, in dem sich zwischen 1227 und 1297 die Herren Dörrefeld aus Goslar nachweislich betätigten. Ende des 13. Jahrhunderts erwarben auch die Walkenrieder Mönche Anteile am Rupenberg-Revier.
Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, möglichst keine Erkundungstour auf dem Burgfelsen vorzunehmen, da dieser sehr steil und auch extrem rutschig ist.