Gernrode
Der staatlich anerkannte Erholungsort
Gernrode liegt am nordöstlichen Harzrand, eingebettet in Mischwälder und im
Norden begrenzt durch den Bückeberg, eine geologische Hinterlassenschaft der
urzeitlichen Muschelkalkmeere. Gernrode kann auf eine über 1.000-jährige
Geschichte zurückblicken.

Markgraf Gero gründete zu dieser Zeit das Stift Gernrode, um nach dem Tod seiner
beiden Söhne Siegfried und Gero II. seine junge Schwiegertochter Hathui als
Äbtissin einzusetzen und somit finanziell abzusichern. Die entsprechende
urkundliche Erwähnung vom 25.03.964 stellte sich nach neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnissen aber als eine Fälschung dar, die von den
Gernröder Kanonissen um 1200 erstellt wurde und von da an auf Grund der
gefälschten schriftlichen Inhalte sowie des Gerosiegels als echt galt. Echt
dagegen ist die urkundliche Bestätigung der Stiftung durch Kaiser Otto I. von
961.
Demnach wurde das Stift neben der Burg Geronisroth gegründet, die also schon
bestanden haben muss. Markgraf Gero entstammt einem alten Harzgrafengeschlecht,
sein Vater war Graf Thietmar von der Ostmark.

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Markgraf Gero begab sich nach der Gründung des Klosters nach Rom und erlangte
vom Heiligen Stuhl die kirchliche Unabhängigkeit seines Stifts. Von dort brachte
er die Armreliquie des Heiligen St. Cyriakus mit, nachdem die neu erbaute
Stiftskirche benannt wurde. 965 verstarb Gero der in dieser Zeit Gernrode zu
hohem Ansehen verholfen hatte. Nach 50-jähriger Herrschaft verstarb
Äbtissin Hathui 1014. Beide, Gero und Hathui wurden in der Stiftskirche
nebeneinander beigesetzt. Nach Hathui haben in der 650-jährigen Geschichte 35
Äbtissinnen aus fürstlichen Häusern das Stift geleitet. Die Äbtissinnen hatten
die staatliche Hoheit über Gernrode und weitere zahlreiche Dörfer sowie die
höhere Gerichtsbarkeit.

1149 wurde der Askanier Albrecht der Bär Schutzvogt des Stiftes. In den ersten
zwei Jahrhunderten nach Gründung gehörte Gernrode zu den bekannten Orten dieser
Zeit. Kaiser Heinrich der V. weilte zu Besuch, Kaiser Friedrich Barbarossa hielt
1188 in Gernrode einen Hoftag ab. Aus alten Urkunden ist bekannt das seit
1037 im Stiftgebiet Bergbau betrieben wurde. Am Osterberg soll Blei, Silber und
sogar Gold abgebaut worden sein. Die Dächer der Dome aus Halberstadt und
Quedlinburg sollen mit Gernröder Blei gedeckt worden sein.
Ab etwa dem 12. Jahrhundert ging die Bedeutung des Stiftes zurück.
Wirtschaftliches
Unvermögen der Äbtissinnen wird als Grund angenommen. 1505 wurde Elisabeth von Weida Äbtissin. Sie ordnete die Finanzen und bekannte sich frühzeitig zur
Reformation. Dadurch wurde Gernrode nach Wittenberg die erste größere
evangelische Ortschaft. Dem Einsatz dieser Äbtissin ist es auch zu verdanken,
dass das Stift während des Bauernkriegs nicht zerstört wurde. Ihre Grabplatte
ist heute noch zu besichtigen. Auf Geheiß von Elisabeth von Weiden wurde 1533
die wahrscheinlich älteste protestantische Schule in Deutschland errichtet,
die heute wieder als Museum "Alte Elementarschule Gernrode" zu besichtigen ist.

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Ihre Nachfolgerin Anna I. verlieh am
14.09.1539 Gernrode das Stadtrecht. 1574 verlor das Stift seine Unabhängigkeit.
Es ging in die Regierungsgewalt der Fürsten von Anhalt über. Fürst Victor
Friedrich von Anhalt-Bernburg, der von 1721 - 65 regierte, war für Gernrode wieder
von größerer Bedeutung. Er ließ den ersten Stubenberg als Gästehaus errichten,
der in der Folgezeit für Deutschlands Klassiker wie Goethe, Schiller, Kleist und
Heine zum Reiseziel wurde. Deren Reisen und Ihre schriftstellerischen Werke
werden wohl dafür mit ausschlaggebend gewesen sein, das sich mit dem beginnenden
19. Jahrhundert der Charakter des Ortes veränderte. Aus dem mittelalterlich
geprägten Ort begann sich ein Erholungsort zu entwickeln.

Wegen der guten Lage wurde Gernrode zur Stadt der Töchterpensionate. Der
Fremdenverkehr sowie der „Töchterbildungsstandort“ Gernrode entwickelte sich zur
modernen Kleinstadt. Ergebnis dieser Entwicklung war die Ansiedlung
von Industrie und Gewerbe. So etablieret sich Gernrode als Produktionsstandort
von Jagdgewehren. Johannes C. Moldenhauer erfindet das Sicherheitszündholz und
gründet die erste Streichholzfabrik. 1886 erlebt der Fremdenverkehr weiteren
Aufschwung, die Schmalspurbahn wird bis Harzgerode gebaut und Gernrode
bekommt einen Bahnhof.
 Mit Beginn des 1. Weltkriegs begannen für
Gernrode schwere Zeiten, die sich durch die Auswirkungen des 2. Weltkrieges weiter
verschärften. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurde Gernrode der Sowjetischen
Besatzungszone zugesprochen. Mit der Gründung der DDR wurde in Gernrode der
Feriendienst der Gewerkschaften (FDGB) etabliert und führte zu neuem Aufschwung
für die Stadt. Auf Grund der zahlreichen Ferienhotels und Privatunterkünfte
wurde Gernrode in der DDR als Urlaubsort bekannt. 1961 feierte Gernrode seinen
1.000. Geburtstag.

Mit der Wiedervereinigung blieben die Gäste aus und ein Teil der bisher
etablierten Unternehmen musste schließen. Mit einem großem, neuen Gewerbegebiet
und vielen touristischen Anstrengungen versucht Gernrode sich wirtschaftlich wie
auch touristisch wieder zu positionieren. Seit dem Jahr 1996 ist Gernrode ein
staatlich anerkannter Erholungsort. Heute stehen den Gästen wieder mehrere
Cafés, Bistros und Gaststätten sowie zur Übernachtung Pensionen, ein Hotel,
Ferienwohnungen und -häuser, ein Campingplatz und eine Jugendherberge zur
Verfügung. Seit 2014 gehört Gernrode mit seinem Nachbartort Bad Suderode zur
UNESCO Welterbestadt Quedlinburg.
Ausflugsziele, Wissenswertes & Geschichtliches:
Gernrode |
 |
Bundesland |
Sachsen-Anhalt |
Landkreis |
Harz |
Höhe |
227 m ü. NN |
Fläche |
34,07 km² |
Einwohner |
ca.3.533 |
Postleitzahl |
06485 |
Vorwahl |
03 94 85 |
Kfz-Kennzeichen |
HZ |
Stadtgliederung |
Ortsteil der Stadt Quedlinburg |
Offizielle Website |
http://www.quedlinburg.de |
Orts Webseite |
http://gernrode.quedlinburg.de/ |
Offizielle E-Mail |
stadt@quedlinburg.de |
Copyright der Fotos
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